Abfallentsorgung – diese Tonnengrößen hat die Bevölkerung gewählt
Wie aus vorangegangenen Veröffentlichungen bekannt ist, wird die Gemeinde Nörvenich zum 01.01.2023 Mitglied der RegioEntsorgung, einem kommunalen Abfallwirtschaftszweckverband, welcher fortan die Abfallentsorgung übernehmen wird. Nachdem die Abfuhrkosten für 2023 von der RegioEntsorgung und die Entsorgungskosten vom Zweckverband ZEW mitgeteilt wurden, hat die Gemeinde die Gebühren für 2023 kalkuliert, der Gemeinderat hat darüber beraten und diese beschlossen und Ende Oktober hat die Gemeinde diese veröffentlicht. Während trotz Inflation und allseits steigender Preise alle Restmülltonnen günstiger werden, kostenlos blaue Tonnen in einer Größe nach Wahl für die Altpapierentsorgung ausgegeben werden, gab es zuletzt zahlreiche Diskussionen um die Biomüllentsorgung. Da die 240-Liter Biotonne teurer wird, glaubten manche Bürgerinnen und Bürger, dass sie insgesamt mehr bezahlen müssten. Ursache für die Steigerung der Gebühren bei der Biotonne ist vor allem die für mehr Gebührengerechtigkeit getroffene Ratsentscheidung, die bisherige Subvention der Biotonne aus Restmüllgebühren aufzugeben. Menschen die keine Biotonne benötigen, etwa weil sie den Eigenkompostierungsnachweis erbringen und dies genehmigt wurde, oder Menschen die in einer Wohnung wohnen, müssen so nicht mehr für die Biotonnennutzer mitbezahlen.
Tatsächlich ist es daher nicht falsch, dass manche Haushalte in Summe der Gebühren für Restmülltonne und Biotonne mehr bezahlen als im Vorjahr. Die Einsparungen, welche bei der RegioEntsorgung durch effiziente Abläufe und die fehlende Gewinnerzielungsabsicht des Zweckverbandes entstehen, vermögen die gestiegenen Kosten insbesondere bei Kraftstoff und Lohn nicht in vollem Umfang auszugleichen. Sie bremsen aber den Anstieg der Kosten. Durch die Neueinführung der Möglichkeit, eine 120-Liter-Biotonne anstelle der 240-L-Biotonne zu nutzen, gibt es aber auch hier eine Möglichkeit zu sparen.
Die Vergleichsrechnung sieht wie folgt aus:
Familie A | vorher | nachher |
120 Liter Restmülltonne | 163,60€ | 159,83€ |
240 Liter Biotonne | 100,80€ | 124,54€ |
Familie B | vorher | nachher |
120 Liter Restmülltonne | 163,60€ | 159,83€ |
120 Liter Biotonne | 100,80€ | 71,10€ |
Der Vergleich zeigt, dass Familie B nicht nur beim Restmüll spart, sondern durch die kleinere Biotonne auch sehr deutlich beim Biomüll. In Summe kommt so eine Ersparnis von 33,47€ zusammen.
Ist es jetzt nicht interessant, einen Blick darauf zu werfen, wie sich die Menschen in unserer Gemeinde entschieden haben? Angesichts der teilweise in den Sozialen Medien geäußerten Aufregung zum Thema, hätte man den Eindruck gewinnen können, dass fast alle Bürgerinnen und Bürger mehr bezahlen, weil eigentlich jeder eine 240-Liter Biotonne benötigt. Tatsächlich haben sich aber nur 530 Haushalte für die große Biotonne entschieden und 2.984 Haushalte für die 120-Liter Biotonne. Damit sparen 85% der Haushalte im Gemeindegebiet künftig bei den Abfallgebühren – die lautstarke Aufregung über vermeintliche Mehrkosten für Alle beruhte auf einer Fehleinschätzung. Interessant ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch die Verteilung bei der Restmülltonne. 1.308 Haushalte nutzen die 60l-Tonne, 2.592 Haushalte die 120L-Tonne und 504 Haushalte die 240L-Tonne. Tonnenänderungswünsche können auch weiterhin jederzeit an die RegioEntsorgung durchgegeben werden. Der Austausch der jetzt vorgesehenen neuen Tonne gegen die im Änderungswunsch mitgeteilte, erfolgt dann jedoch erst im neuen Jahr.