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Gemeinde Nörvenich

Renaturierung Neffelbach: es geht los!

Am 16. Mai startete die von der Gemeinde Nörvenich initiierte und durch den Kreis Düren genehmigte Umgestaltung des Neffelbachs in Nörvenich. Die Gemeinde Nörvenich ermöglicht dem Erftverband eine Renaturierung des Neffelbachs auf kommunalen Flächen auf einer Länge von über 650 m, um den aktuell naturfernen Zustand des Gewässers deutlich zu verbessern. Ziel der Maßnahme ist es, den geradlinig verlaufenden, stark ausgebauten Neffelbach, in ein naturnah gestaltetes neues Gewässerbett zu verlegen, das gewunden mit wechselnden Sohlbreiten und kleinen Auenbereichen durch die Neffelbachauen fließt. Dies verringert nicht nur die Fließgeschwindigkeit, sondern hemmt auch die Erosionsenergie, schafft kleinräumige, vielfältige Strukturen und verbessert die Selbstreinigungskraft der Gewässer. 

„Ich habe mich mit Leidenschaft für dieses wichtige Umweltprojekt eingesetzt, weil es in einzigartiger Weise den Lebensraum von Tieren im Gewässer und an Land verbessert, durch zahlreiche Neuanpflanzungen die „Grünen Lunge“ im Herzen unseres Hauptortes Nörvenich stärkt und zudem einen wunderbaren Naturerlebnisraum für unsere Bürgerinnen und Bürger schafft. Durch die auf die Renaturierung folgende Anlage von Wegen mit begleitenden Sport- und Spielgelegenheiten, werden wir für viele Menschen einen neuen Lieblingsplatz schaffen“, erläuterte Bürgermeister Dr. Czech das Projekt anlässlich des symbolischen Ersten Spatenstichs am 16.05.2022, welcher im Beisein des Vorstandes des Erftverbandes, Dr. Bernd Bucher, und den an der Planung beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Erftverbandes und der Gemeinde stattfand.

Auch der Hochwasserschutz profitiert: im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens wurde durch die hydraulische Berechnung von Wasserspiegellagen (d.h. den Wasserstand im Gewässer) für den Planzustand nachgewiesen, dass der Hochwasserschutz bei einem 100-jährlichen Hochwasser (HQ100) auch nach der Renaturierung erhalten bleibt. Nördlich der Burgstraße, also in der Parkanlage (Bereich ehemaliger „Gummiplätze/Grillhütte“), ufert der Neffelbach bei einem entsprechenden Hochwasser auch weiterhin nicht aus. Südlich der Burgstraße steigt der Wasserspiegel bei einem HQ100 durch den Umbau des unterhalb der Brücke vorhandenen Absturzes um etwa 5 cm an. Dem wird mit einer überhöhten Verfüllung des heutigen Gewässerbettes begegnet, sodass hier letztendlich der Hochwasserschutz der angrenzenden privaten Grundstücke verbessert wird.

Zum Hintergrund:

In ganz Deutschland gibt es kaum noch einen Fluss, dessen Lauf nicht vom Menschen verändert wurde. Schon früh baute man an der Erft, dem Neffelbach und Nebengewässern Wassermühlen und Stauwehre. Die Gewässer wurden begradigt, Gewässersohle und Ufer befestigt und die Auen intensiv genutzt und Ufergehölze entfernt. Als Folge hieraus ist die Artenvielfalt der Gewässerbewohner (Fische und Kleinlebewesen) aber auch der Tiere und Pflanzen am Gewässer deutlich zurückgegangen. Ökologisch intakte Fließgewässer und Auen sind jedoch wichtige Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten und Bestandteil eines natürlichen Wasserkreislaufs. Eine Aufgabe des Erftverbandes ist es, durch Renaturierungsmaßnahmen die Fließgewässer wieder in einen naturnahen Zustand zurückzuführen und somit die Erreichung eines "guten ökologischen Zustands" der Gewässer zu unterstützen. Dieses Ziel gibt die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) vor, die Ende 2000 in Kraft getreten ist.

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